Tempomat Diesel 

Die Focus Diesel haben E-Gas. Deshalb ist bei den Möglichkeiten einer Tempomatnachrüstung grundsätzlich zu unterscheiden zwischen der mechanischen Variante und der per PCM (Motorsteuergerät) Freischaltung.

Leider wurde von Ford für keinen einzigen Focus Diesel ein Tempomat entwickelt, weder für TDDI noch TDCI - und das obwohl es ihn bei diversen Mondeos gab. So ist keine einfache Nachrüstung wie z.B. bei VW, Skoda oder Opel möglich (Bedienelement nachrüsten, freischalten, fertig). Dennoch gibt es dazu ein Projekt, siehe unten. Dies gilt aber nur für TDCI ab 8/02, nicht davor und keine TDDI.

Was aber auf jeden Fall immer geht ist ein mechanischer Tempomat, original oder z.B. von waeco, und dessen Betätigungszug direkt am Gaspedal anzubringen.

 

per PCM Freischaltung

Wie oben bereits erwähnt gab es beim Mondeo Diesel Tempomat ab Werk. Und da natürlich per PCM (Motorsteuergerät) und nicht mechanisch. So z.B. im Mondeo Mk3 ab Bj.00 im 2,0 TDCI. Dieser hat sogar weitgehend dasselbe Steuergerät wie der Focus 1,8 TDCI ab 8/02. Gleicher Anschlussstecker und gleiche Belegung soweit für uns festzustellen ist.

Damit scheint eine Lösung für den TDCI ab 8/02 denkbar.

Auf gut Glück wurde bereits ein Versuch gewagt, ob es nicht gänzlich ohne Freischaltung funktionieren könnte. Es wurden die Pedalschalter und Lenkradbedienelemente verbaut (bzw letztere erst einmal nur angeschlossen, noch nicht am Lenkrad angebracht) und ein spezieller Kabelsatz verbaut, der Pedalschalter, Bedienelemente, Tacho und PCM miteinander verband. Die Belegung der Tempomatkabel am PCM wurde dem Mondeo Schaltplan entnommen und auf den Focus übertragen.

Außer dem Aufleuchten der Statusleuchte im Tacho beim Motor starten tat sich leider nichts.

Was allerdings nicht so überraschend kam wenn man bedenkt dass auch bei den "plug&play" Nachrüstungen der Ford-Wettbewerber in der Regel eine Freischaltung erforderlich ist. Aber wir mussten sicher gehen.

Seitdem bemühen wir uns um eine Möglichkeit bzw einen Anbieter der uns weiterhelfen kann, diesem Motorsteuergerät das noch nie Tempomat unterstützt hat und vom Hersteller nicht darauf ausgelegt ist das cruisen beizubringen. Die harte Tour wäre, einfach komplett ein Mondeo Steuergerät in den Focus einzubauen. Bei diesen ist eine Tempomatfreischaltung per WDS möglich. Aber es ist doch einiges anders an dem Mondeo Motor als am Focus (z.B. 2,0 statt 1,8) so dass diese Variante nicht zielführend erscheint.

An dieser Stelle die Bitte an alle die irgendwas gehört oder gesehen haben oder sonst irgend etwas wissen zu dem Thema: bitte melden! Die TDCI Fahrer Gemeinde wird es Euch danken. (email Adresse unter Tempomatnachwort)

 

Bis es soweit ist wurde unser Versuchsfahrzeug erst einmal mit einem originalen mechanischen Tempomat bestückt:

 

mechanisch

Erst einmal muss ein kompletter mechanischer Tempomat nachgerüstet werden, siehe Anleitung. Einziger Unterschied: der Tempomatbowdenzug vom Servomodul wird nicht an der Drosselklappe eingehängt sondern nach unten Richtung Lenkgetriebe gelegt und dort in der Nähe der Lenksäule nach innen in den Fahrerfußraum geführt. Entscheidend ist dann dort die Befestigung des Tempomatbowdenzuges am Gaspedal.

Generell gibt es zwei Varianten: original oder waeco. Vorteil original: Verwendung der originalen Bedienelemente am Lenkrad und der Statuslampe im Tacho ohne Modifikationen möglich. Nachteile: möglicherweise Einbauplatz des Servomoduls verbaut. Bei unserem Projektfahrzeug war die Stelle frei aber das war auch ein Re-Import. Bei deutschen Fahrzeugen sitzt da evtl. ein Zuheizaggregat.

Durchführung des Bowdenzugs von unten nach innen Durchstoß des Bowdenzugs
beim Versuchsfahrzeug war der Einbauplatz frei Servomodul am originalen Platz

Von der Anbringung des Bowdenzugs ans Gaspedal gibt es leider keine Bilder, es war aber auch nicht besonders toll gelöst. Bei unserer Lösung kam der Seilzug ja von unten ans Gaspedal. Das feste Ende wurde zunächst in einer Platte verankert wie beim Benziner an den Drosselklappenhalter. Diese Platte wurde mit 2cm-Spacern über dem Unterboden, aber noch unter dem Teppich untergebracht. Das bewegliche Ende des Seilzugs schließlich wurde durch ein Loch durchs Gaspedal geführt und mit einem Endstück versehen. Wesentlich einfacher als das Bohren durch den Fzgboden (bzw durch das weiße Plaste der Lenksäulenführung wie man oben sieht) könnte es sein einfach das freistehende Loch zu nehmen, das bei Benzinern für den Seilzug zum Gaspedal da ist. Dann muss aber die Aufnahme am Gaspedal wieder anders erfolgen. Fortsetzung folgt...